Selbst Magersüchtige sind davon nicht ausgeschlossen. Ihre „Lösung" liegt darin, ihre ungeheure Kraft zu zeigen, indem sie trotz mangelnder Nahrungsaufnahme beispielsweise in der Lage sind, 16 Stunden täglich durchzuarbeiten. Dabei stellen sie ihre Macht über den Körper unter Beweis. Für Anorektiker ist es wichtig, die Kontrolle zu behalten. Eß-Brechsüchtige schämen und verachten sich ungeheuerlich. Sie sind sich der Bedeutung sehr wohl bewußt, Berge von Nahrungsmengen (bei einem Anfall bis zu 40000 Kalorien) zu vertilgen, die sie anschließend wieder erbrechen müssen. Solche Anfälle können bis zu 15 mal am Tag vorkommen. Bevorzugt werden leicht und schnell zu essende Nahrungsmittel wie Schokolade, Kekse, Kuchen, Eis, Brot. Bulimiker verfügen über eine ausgezeichnete Fassade. Sie sind den Regeln der heutigen gesellschaftlichen Anforderungen gewachsen: dynamisch, zielstrebig, gepflegt; im Berufsleben oft auffallend erfolgreich.
Eßsüchtige schützen ihre sensible, ängstliche Seite mit dem Speckgürtel. Möglichst soll keiner wissen, wie unwert sie sich fühlen, wie sie ständig um Bestätigung von außen ringen. Eigentlich möchten sie niemanden so richtig an sich heran lassen; auch wenn die Sehnsucht danach groß ist.
Eßgestörte Menschen leiden an einem Mangel an Liebe zu sich selbst. In einem ständigen Kampf, diese unerfüllte Liebe und Anerkennung durch andere zu erfahren und dem gleichzeitigen Wunsch unabhängig zu sein, dient Essen bzw. Nicht-Essen dazu, diese Spannung auszuhalten. Ein ausgeprägtes Versagensgefühl liegt wohl darin, entgegengebrachte Liebe auf Grund des starken Selbsthasses nicht annehmen zu können.

 Quelle: http://www.ingridwatzka.de/Seminare.4.10.php

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