Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden Bach des Lebens.  
Friedrich Nietzsche

Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß, was ich leide. Allein und abgetrennt von aller Freude seh ich ans Firnament nach jener Seite. Ach, der mich liebt und kennt, ist in der Weite. Es schwindelt mir, es brennt mein Eingeweide. Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß, was ich leide.
J.W. von Goethe

 
Wie knüpft man an an ein früheres Leben? Wie macht man weiter, wenn man tief im Herzen zu verstehen beginnt, dass man nicht mehr zurück kann. Manche Dinge kann auch die Zeit nicht heilen, manchen Schmerz, der zu tief sitzt und einen fest umklammert.  
aus dem Film "Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs"
 
*****
Nie erfahren wir unser Leben stärker als in großer Liebe und in tiefer Trauer. 
Rainer Maria Rilke

 
Todes-Erfahrung
 
Wir wissen nichts von diesem Hingehn, das
nicht mit uns teilt. Wir haben keinen Grund,
Bewunderung und Liebe oder Haß
dem Tod zu zeigen, den ein Maskenmund
 
tragischer Klage wunderlich entstellt.
Noch ist die Welt voll Rollen, die wir spielen.
Solang wir sorgen, ob wir auch gefielen,
spielt auch der Tod, obwohl er nicht gefällt.
 
Doch als du gingst, da brach in diese Bühne
ein Streifen Wirklichkeit durch jenen Spalt
durch den du hingingst: Grün wirklicher Grüne,
wirklicher Sonnenschein, wirklicher Wald.
 
Wir spielen weiter. Bang und schwer Erlerntes
hersagend und Gebärden dann und wann
aufhebend; aber dein von uns entferntes,
aus unserm Stück entrücktes Dasein kann
 
uns manchmal überkommen, wie ein Wissen
von jener Wirklichkeit sich niedersenkend,
so daß wir eine Weile hingerissen
das Leben spielen, nicht an Beifall denkend.

aus: Neue Gedichte (1907) Rainer Maria Rilke
 

Jule

Sie ist seit dem 07.08.2010 Teil unserer Familie. 

 R.I.P. 24.04.2018


Musik

 
"Die Musik ist die Erscheinung der Schönheit, die am meisten unser ganzes Leben ergreift,
uns in ebendemselben Augenblick zur stürmischen Leidenschaft aufregt und
in tiefes Nachsinnen versenkt, Ruhe und Unruhe, Raserei und Besonnenheit
in uns auf das innigste verschmelzt."
Karl W. F. Solger, (1780 - 1819), deutscher Gelehrter
 
 

17.02.2013

Zarte Zuversicht,
wiedergefunden im Nebel,
noch klein und zerbrechlich,
und doch voller Leben.
Sei willkommen!
Gib mir Mut in dunklen Stunden,
gib mir Kraft auf schweren Wegen,
gib mir Vertrauen in mein Tun und Handeln.
 
---
 
Langsam lichtet sich der Morgennebel.
Eine Glocke der Ruhe liegt über dem Land.
Allein die Vögel singen schon den Frühling.
Ein Konzert in tausend Wipfeln
begleitet den einsamen Wanderer. 
 

18.01.2013

Auf einmal war alles anders.
Gleich einer Riesenwelle riss dein Gehen
alles mit sich von dir,
dein Lachen, dein Weinen,
deine Angst, deine Hoffnung,
deine Freude, deine Pein,
dein Leben.
Eine große schwere Dunkelheit legte sich nieder,
drohte uns zu ersticken.
Ein Kampf ums Überleben.
Warum? Wofür?
Für dein Lachen.
Für deine Hoffnung.
Für deine Freude.
Für deine Träume.
Für uns.
Was bleibt?
Dankbare Erinnerungen,
dein Bild in unseren Herzen,
eine tiefe Traurigkeit.
Drei Jahre schon – erst drei Jahre. 
 


20.05.2012

Es gibt Momente im Leben,
da muss man einen Schritt zurück gehen,
um weiterlaufen zu können.
 


06.10.2011

Ich lese deine Akte
und kann es nicht fassen.
Ich gehe in dein Zimmer
und will es nicht annehmen.
Ich stehe an deinem Grab
und muss schmerzlich akzeptieren:
DU bist gegangen. 
 

20.03.2011

Du bist stehen geblieben
auf meiner Seite.
Aber was weiß ich schon
von der anderen.
Zurück bleibt die Hoffnung,
dass es nicht alles war.
Dass es dir gut geht
und es wundervoll ist,
da, wo du jetzt bist.
 
---
 
Das Leben geht weiter.
Es fragt mich nicht,
ob ich Schritt halten kann.
Ich bin langsamer geworden,
vieles fällt schwer,
was einst selbstverständlich war.
Es scheint so wenig Platz zu geben
in dieser Welt für Trauer
und noch weniger Zeit…
 

19.03.2011

Die Welt ist im Wandel.
Nach langen, dunklen Tagen
erblüht alles in neuen Farben und Licht.
Zögerlich wärmt sich mein Herz daran.
Es fällt noch so schwer und schmerzt,
nicht mehr mit dir zu teilen,
nicht so, wie ich es kannte.
Erinnerungen ändern sich.
Die dunklen und schweren verblassen
und erlauben den schönen mehr Raum.
 

09.03.2011

Stolpere durch mein Leben.
Verliere oft den Weg, der
wie im Nebel verschwunden scheint.
Irre durch ein Labyrinth,
auf der Suche nach dem Ausgang.
Habe Angst ihn zu finden.
Was erwartet mich da?
 
Möchte gern ankommen,
aber weiß nicht wo.
Habe einen Teil von mir verloren.
Will ihn wieder haben, doch
er begleitet jetzt dich.
So hoffe ich, bist du nicht allein.
Darf ich etwas Neues finden?
 
Will dich nicht ersetzen.
Muss die Leere jedoch füllen, bevor
sie mich verschlingt.
Einen Teil von dir, das wäre schön.
Hast du mir etwas da gelassen?
Werde es finden und bis dahin,
stolpere ich durch mein Leben…
 

17.01.2011

Marathon
 
18.01.2010 – 17.01.2011
Rastlos bin ich gelaufen, ruhelos, ziellos. Ein Jahr
Du hast mich begleitet, jeden meiner Schritte. Ein Jahr
Du warst immer bei mir, in meinem Herzen, in meinen Gedanken,
jede Sekunde, jede Minute, jede Stunde, jeden Tag, jede Woche, jeden Monat. Ein Jahr
Ich bin müde.
 
18.01.2011
Ich werde heute stehen bleiben.
Ich werde mich heute hinsetzen und ausruhen.
Ich werde dankbar sein, für unsere gemeinsame Zeit.
Ich werde mich erinnern an die schönen und schweren Tage.
 
Ein neues Jahr
Ich werde weiter laufen.
Ich möchte dir deinen Weg lassen.
Ich werde meinen früher oder später finden.
Du wirst mich noch eine Weile begleiten müssen.
Doch irgendwann, werden sich unsere Wege trennen,
aber mit dem Wissen, dass sie sich, wann immer wir wollen, wieder kreuzen:
an einer Parkbank, am Meer, auf einer Waldlichtung, in den Bergen, in Japan, zu Hause …
 


30.11.2010

Für Yannic
So oft hatten wir keine Zeit mehr für dich,
als Christin unsere ganze Aufmerksamkeit forderte.
So oft hatten wir keine Kraft mehr für dich,
als wir mit Christin nicht mehr weiter wussten.
Dann kam ein Luftholen, ein Hoffnungsschimmer –
der jäh erlosch…

Eine Welt brach zusammen.
Es nahm uns den Rest unserer Kraft.
Jetzt bauen wir sie wieder auf, langsam und stetig.
Bitte habe Geduld mit uns,
auch wenn unsere Gedanken sehr oft bei Christin sind,
wir haben dich genauso lieb und sind so froh, dass du da bist.

Für dich wird jetzt unsere Zeit sein.
Für dich wird jetzt unserer Kraft sein.
Mit dir wollen wir in die Zukunft gehen,
mit Christin in unseren Herzen. 

 


Juli - Oktober 2010

In deinem Zimmer,
die Leere zerreißt mein Herz.
Schneeflocken tanzen.
 
---
Am Sommerhimmel,
ein Tanz aus Blitz und Donner –
du hast es geliebt.
Siehst du es, in deiner Welt?
Ich möchte es gern glauben.
 
---

Mein Herz erstarrte.
Meine Seele erfror.
Frühling und Sommer
zogen still an mir vorbei,
konnten mich nicht wärmen.
 
---

Wieder ist es Herbst -
wie vor einem Jahr mein Kind.
Die Hoffnung so groß –
verging wie ein Blatt im Wind,
musste der Trauer weichen.
 
---

Nebel zieht durchs Land.
Alles ist grau und einsam.
Doch ein einziger Sonnenstrahl
bringt die Gewissheit:
Wir werden uns wiedersehn.
 

 Juni 2010

 
Sehnsucht
nach dir.
Wo du bist,
kann ich nicht folgen.
Sehnsucht
 
---
 
Warum
dieser Weg?
Kein Ausweg mehr.
Wir konnten nicht helfen.
Wut
 
---
 
Angst
zu vergessen,
dass Erinnerungen schwinden.
Angst vor der Leere
Angst
 
---
 
Ich möchte glauben,
es geht dir jetzt gut.
Ich möchte glauben,
es war dein Mut, der dich tun lies,
was du getan.
Und nicht die Verzweiflung.
Ich möchte glauben,
du kannst jetzt fliegen,
leicht wie eine Feder im Wind.
Ich möchte glauben,
dass all deine Ängste verschwunden sind.
Ich möchte glauben,
dass wir uns irgendwann wiedersehn.
Jedoch ich kann es nicht. – Noch nicht.
 

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